Reisen war schon lange unsere Leidenschaft und für uns stand immer fest, das wird sich nicht ändern, auch wenn wir Nachwuchs bekämen. Und mit der Geburt unseres Sonnenscheins im Dezember 2015 wurden aus uns Weltbummlern die Windelbummler.
Im Kleinen und Großen möchten wir Valerie die Welt zeigen. Sowohl die flimmernde und stets pulsierende Großstadt als auch das kleine Dorf mit seiner tiefen Naturverbundenheit und wohltuenden Bodenständigkeit. Das bunte Meer, die lebendige Wüste, weißen Schnee und blaue Gletscher – die ganze Welt möchten wir Valerie ermöglichen.
Nach einigen kleineren Ausflügen innerhalb von Europa ging es im September 2016 endlich auf unsere erste ganz große Reise: Vier Monate waren wir in Ozeanien unterwegs und haben Wale in Tonga gesehen, wurden in die Maori-Kultur in Neuseeland aufgenommen und haben die Metropole Sydney erlebt. Valerie war zu dem Zeitpunkt gerade einmal 8 Monate alt und natürlich hatten wir auch unsere Bedenken: Wie wird sie mit dem langen Flug zurechtkommen? Mit dem Jetlag? Was machen wir, wenn sie krank wird? Wenn sie von einem Tier gebissen wird? Haben wir uns das alles gut überlegt? Von den Kosten ganz zu schweigen. Warum wollen wir überhaupt mit einem so kleinen menschlichen Wesen, das völlig von uns abhängig ist, auf die andere Seite der Erde reisen?Zum Glück haben wir uns von diesem Fragenmarathon, der manchmal wie ein Fragenmantra auf uns niederrasselte, nie unterkriegen oder ablenken lassen. Genau wie auf allen unseren anderen Reisen – und sei es zu solch ungewöhnlichen Orten wie Syrien (zu einer Zeit, als nicht jeder sofort wusste, wo genau das Land liegt), wussten wir, dass es gut werden wird. Und so war es auch diesmal.
Natürlich hatten wir auch eine Menge Glück. Valerie ist die geborene Windelbummlerin ohne Flugangst, Scheu vor Neuem oder Unbekannten. Sie ist auch nie krank geworden, von harmlosen Erkältungen abgesehen. Stattdessen war es ein sehr entspanntes und langsames Reisen, mit vielen Pausen und langen Aufenthalten an einem festen Ort. Auch wenn wir früher schon Couchsurfing und AirBnB genutzt haben, um möglichst lokale Menschen kennenzulernen, aus ihrer Sicht die Region zu erleben und an ihren Sitten teilzuhaben, war es jetzt mit Valerie anders. Es war, als hätten wir erst jetzt den richtigen Türöffner für unsere Welt gefunden. Mit ihrem gewinnbringenden Lachen und ihrer offenen Art, auf alle und alles ungezwungen zuzugehen, frei von Vorurteilen, Gefahrbildern oder Restriktionen, hat Valerie uns die Welt gezeigt. Selbst die kleinste Muschel am Strand war für sie ein jauchzendes Hocherlebnis und jede Interaktion – mit Mensch oder Tier – eine wahre Wonne. Vielleicht liegt es an Ozeanien, vielleicht sind die Menschen dort herzlicher – aber es ist einfach unbeschreiblich welche Warmherzlichkeit und Gastfreundlichkeit wir jeden Tag erfahren durften.Für uns steht fest: Reisen mit Baby ist unfassbar schön und ermöglicht eine ganz andere Intensität.