Ein ganzes halbes Babyleben – Das Ende einer Elternzeit


In Tagen gemessen ist es schon sehr lange her, dass unser letzter Blog-Beitrag veröffentlicht wurde. Ziemlich genau 65 Tage, also über zwei Monate. Und fast so lange ist auch unsere Auslandsabenteuerreise her.

Und trotzdem fühlt es sich weiterhin irreal an, wieder in Deutschland zu sein. Zurück zu sein obwohl wir doch eigentlich irgendwie immer noch weg sind. 

Nach wundervollen drei Monaten im Naturparadies Neuseeland war es schon ein Schock, in Sydney anzukommen. Allein die Stadt Sydney hat fast so viele Einwohner wie beide neuseeländischen Inseln zusammen (etwas über 4 Millionen). Wenn man dann auch noch bedenkt, dass in Neuseeland der Großteil der Einwohner (rund 3 Millionen) auf der Nordinsel leben, kann man vielleicht besser nachvollziehen, wie unendlich weit und menschenleer wir die Südinsel erlebt haben. Nach der stillen Südinsel also die etwas lebhaftere Nordinsel bis hin zur völlig quirligen Stadt Sydney. Tatsächlich haben wir ein paar Tage in unserer Airbnb-Unterkunft gebraucht, um in die große Innenstadt von Sydney reinzufahren. Der tägliche Sonnenschein und die exotischen Papageiengeräusche von unserem Balkon haben definitiv dazu beigetragen, dass wir uns trotz Großstadt langsam wohl gefühlt haben. Und natürlich haben wir auch schnell die große Auswahl an kulinarischen und kulturellen Besonderheiten wieder zu schätzen gelernt. Wahrzeichen und Highlight ist hierbei sicherlich die Oper von Sydney. Direkt am Wasser gelegen glitzert ihr weißer Anstrich im Sonnenschein und bietet tolle Fotomotive. Und auch von drinnen ist sie beeindruckend und verfügt über eine tolle Akustik.


Vielleicht weil die Zeit in Sydney letztlich so kurz war, vielleicht weil wir in Neuseeland eine andere Freiheit des Reisens erlebt haben, viel schneller und tiefgründiger mit den Menschen dort in Kontakt gekommen sind, die weite, unberührte Natur uns derart intensiv in ihren Bann gezogen hat und wir schließlich sogar Teil der ursprünglichen Maori-Kultur wurden – vielleicht liegt es also daran, dass ein Stück unseres Herzens in Neuseeland geblieben ist und sich unser Geist nicht so ganz auf Deutschland und Berlin einstellen möchte, obwohl unser Körper schon so lange wieder zurück ist.

Ein ganzes halbes Babyleben haben wir in unserem Minikosmos zu dritt leben dürfen. Ein Geschenk, für das wir sehr dankbar sind. Gemeinsam haben wir die ersten Bewegungsversuche von Valerie erleben dürfen, die mit vorsichtigen Drehungen begonnen haben, zu einem Krabbeln wurden, das – immer sicherer – sogar Stufen in Tonga überwand, sich zu den ersten aufrechten Stehversuchen am Strand von Cable Bay in Neuseeland entwickelt haben, den ersten Schritten allein in Sydney und schließlich in einem aufrecht laufendem Wirbelwind gipfelten – kaum zurück in Deutschland. 


Natürlich endet unsere Elternzeit nicht hier und natürlich enden auch unsere Abenteuer nicht – aber dennoch winkt uns, zwar melancholisch aber voller Fröhlichkeit, inniger Freude und tiefer Dankbarkeit unsere Elternreisezeit zu, von der ein Teil aus Tonga winkt, ein anderer aus Sydney und ein ganz großer mit dem breitestem Lächeln aus Neuseeland.
Danke, dass auch ihr dabei ward, mitgereist seid, mitgefiebert habt und Valeries Welt mit uns gemeinsam entdeckt habt – egal von wo ihr unsere Berichte lest.
Und ihr könnt gespannt bleiben, denn die Abenteuer der Windelbummler fangen gerade erst an.