Sommer, Sonne, Sonnenschein – Teil 1

Drei Wochen Strandurlaub im Norden von Neuseeland – so kann man unsere Zeit in Tutukaka, Russell, Cable Bay und Waima zusammenfassen.
Nach vielen kalten Regentagen war er endlich da: Der neuseeländische Sommer! Fast jeden Tag weckten uns warme Sonnenstrahlen und so nach und nach verschwanden unsere langen Hosen, Merino-Shirts und Socken und machten Platz für kurze Hosen, Röcke und Flipflops. 
Drei Wochen verbrachten wir im hohen Norden von Neuseeland und die Frage war eigentlich nur: An welchem Strand wollen wir die Zeit verbringen?

Tutukaka war schnell als erstes Ziel gewählt. Schließlich legen von hier die Tauchboote ab, um die berühmten Poor Knights Islands anzusteuern. 

Die Poor Knights Islands als unbewohnte und geschützte Inselgruppe bilden die Heimat für zahlreiche Vögel. Um den Namen der Inselgruppe herrschen viele Legenden. Einige sagen, die Silhouette der beiden Hauptinseln erinnert an einen liegenden Ritter. Verstorbene Ritter wurden früher vor Ort liegen gelassen, wenn sie arm waren und niemand den Rücktransport in die Heimat zahlen konnte. Andere sagen wiederum, der Name käme von dem Essen „arme Ritter“, weil die Form der Inseln an diese Süßspeise erinnert. In jedem Fall sind es sehr beeindruckende Inseln, die eine farbenfrohe Unterwasserwelt beherbergen. Allerdings ist auch hier die Wassertemperatur nicht gerade tropisch, sondern eher vergleichbar mit der Temperatur der Ostsee im Sommer. Unseren Froschmann konnte das nicht abschrecken, so dass er letztlich an beiden gebuchten Tauchtagen ins kühle Nass sprang.

Für Russell in der Bay of Islands haben wir uns als nächstes entschieden, weil es einer der wenigen Orte auf der Nordinsel ist, um mit Delphinen zu schwimmen. Auf der Südinsel ist Marcel im kalten Wasser vor Kaikoura mit Delphinen geschwommen und meine Hoffnung war, auf der Nordinsel in wärmeren Gewässern Delphinen zu begegnen. Vielleicht ist das Wasser in Russell tatsächlich einen Grad wärmer als in Kaikoura – viel wärmer ist es allerdings nicht. Und während die Schwimmer in Kaikoura mit einem langen Neoprenanzug, Neoprenweste, Schuhen und Handschuhen sowie Kapuze ausgestattet werden, erhielt ich nur einen kurzen Neoprenanzug. Allerdings spielte das am Ende keine Rolle. Sobald wir nach einer vergeblichen zweistündigen Fahrt durch die Bay of Islands endlich auf zwei Delphine stießen, war mir die Wassertemperatur völlig egal. Kaum war ich im Wasser, schwamm auch sofort einer der beiden Delphine unter mir und begleitete mich. Kurz darauf kam auch der zweite und beide umkreisten mich und kamen so dicht, dass ich sie hätte streicheln können. Mit ca. 8 anderen Schnorchlern war ich im Wasser aber die Delphine schenkten jedem von uns abwechselnd ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Es war so ungewöhnlich, dass sogar der Kapitän kurzerhand ohne Neoprenanzug ins Wasser sprang, um ebenfalls mit den Delphinen zu schwimmen. Ich hatte das Gefühl, dass die Delphine großen Spaß an uns hatten und gerne um uns herum schwammen. Besonders schön war es für mich, unter Wasser zu tauchen und gemeinsam mit den Delphinen die unterschiedlichsten Drehungen und Kreise zu vollziehen. 


Aber auch ohne Delphine ist die Bay of Islands ein absoluter Blickfang. Wir hatten das große Glück diese Bucht mit ihren zahlreichen Inselchen per Segelboot zu erkunden. 


Unsere Airbnb-Gastgeber besaßen ein eigenes Segelboot und boten Tagestouren an. Die „Phantom“ war auch babyerprobt, da der Sohn der beiden Segler auf diesem Boot aufgewachsen ist. Entsprechend war es überhaupt kein Problem, Valerie mitzunehmen. Die Kleine hatte sichtlich Spaß und genoß den Wellenritt sehr. Sie war so entspannt, dass sie sogar ihren Mittagsschlaf an Deck verbrachte.